Werner Siegfried Zickerick

geboren am 3. Oktober 1938 in Zicher - Kreis Königsberg N/M
gestorben am 5. Juni 2024 in Berlin-Spandau

Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in der Feste seiner Macht!

Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen!

Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!

Psalm 150, Verse 1,3 + 6

Nach einem erlebnisreichen und erfüllten Leben wurde unser fürsorglicher Vater, Großvater, Urgroßvater und Ehemann nach kurzer Krankheit im Alter von 85 Jahren von seinem Leiden erlöst und durfte in den Frieden Gottes heimkehren.

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von ihm, wir werden ihn sehr vermissen, er wird in unseren Erinnerungen weiterleben.

❤ Liebe Gäste auf dieser Seite, bitte helft uns, die Erinnerung an Siegfried am Leben zu erhalten und teilt gerne Fotos, Erinnerungen und Anekdoten an und mit ihm, wir freuen uns über jeden Beitrag. ❤

Ute Wolf im Namen aller Angehörigen

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Kerzen

Ute Wolf
entzündete diese Kerze am 17. Juni 2024 um 10.20 Uhr

Mein Papa ist nicht mehr da.
Mein Papa ist weg.
Nicht nur weg auf Reisen oder im Krankenhaus.
Nein, ganz weg, für immer.

Nach Tagen voller Orga, Gesprächen über das, was jetzt nötig und dringend ist, Durchsicht seiner persönlichen Dinge und Durchblättern von Aktenordnern und Korrespondenzen beginne ich, das zu realisieren.

Weg. Nicht mehr da.
Nie wieder seine Stimme, nie wieder sein Geruch, nie wieder seine Sprüche und Späße, seine Floskeln.
Keine Frage mehr nach dem Haus oder wann ich endlich wieder anfange Autozufahren, keine Gespräche mehr über Spandau, die Gemeinde, Gott, Musik oder Familie.
Kein Erzählen mehr von früher.

Er wollte am Ende nicht mehr, er wollte weg, er wollte "nach Hause".
Endlich Ruhe, endlich Frieden, endlich keine Einschränkungen mehr, endlich wieder atmen können.
Endlich da, woran er immer geglaubt hat: Den Himmel. Die Erlösung. Gott.

Der Tod war gut zu ihm und hat ihn nicht lange gequält, dafür bin ich dankbar.

"Tschüss, meine Kleene, machs gut." hat er mir beim Verabschieden zu geraunt.
Das nehme ich mit als Erinnerung.
Als Erinnerung an den Mann, der mich gezeugt und ernährt hat, der für mich da war, aber oft auch irgendwie nicht da war.
Der in meinem Leben viel anderen überlassen hat, der oft nur im Hintergrund und passiv anwesend war, aber dennoch einen Blick auf mich hatte.
Bei dem ich nicht mit allem einverstanden war, was er tat und nicht tat, der oft nur dann anrief, wenn was mit dem Computer nicht stimmte.
Der mir spät noch das Fahrradreifen reparieren beigebracht hat, der bereit war, mir von seiner Vergangenheit zu erzählen und mit dem es manchmal schwer war zu diskutieren.

Erst jetzt in der Zeit "danach" realisiere ich, dass mein Papa mir sein Menschenbild und seine Werte still und unaufdringlich vorgelebt hat.
Dass mich dieses Vorgelebte sehr geprägt hat, ohne dass mir das bewusst war.
Viel von dem, wie ich bin, wie ich andere Menschen sehe und was mir wichtig ist bei mir und im Umgang mit anderen habe ich von ihm.

Und dafür bin ich dankbar. Sehr dankbar.
Tschüss, Papa, leb wohl, ich hab Dich lieb.

Kondolenzen

Thomas Franke
schrieb am 1. Juli 2024 um 19.25 Uhr

Mein herzliches Beileid an alle Angehörigen und Freunde von Siegfried Zickerick.
Ich wünsche euch Gottes spürbare und tröstende Nähe.

Es ist schon über 40 Jahre her und doch erinnere ich mich noch gut an die Zeit mit dem "Chef" im Posaunenchor. Schon damals hat mich beeindruckt, mit wieviel Geduld und Humor er unsere jugendlichen Albernheiten ertragen hat. Sehr eindrücklich waren auch die Einsätze im Krankenhaus. Ein ermutigendes Beispiel dafür, dass es sich lohnt, sein Bestes zu geben, um anderen etwas Gutes zu tun und vielleicht sogar ein klein wenig Hoffnung zu schenken.